Franziska Hauenstein, 15.07.2021
Seit Wochen wird die Schweiz von Unwettern heimgesucht, Gewitter, Hagel,
Sturm und sintflutartige Regenfälle, Überschwemmungen hier und in anderen
Teilen der Welt wie z.B. in Kanada und Teilen der USA herrscht eine
Jahrhundertdürre und Rekordhitze… der riesige See Mead, der in den USA
als Wasserreservoir für eine sehr grosse Gegend und Millionenstädte wie
z.B. Las Vegas dient, droht auszutrocknen… Wälder brennen, Polareis
schmilzt, der Meeresspiegel steigt, Arten verschwinden, wir versinken im
Müll…
Heute schaue ich sorgenvoll in die Welt… heute sehe ich so deutlich, wie fragil und zerbrechlich alles ist… wir, die Natur, unsere Lebensgrundlage… und heute macht mir das Angst, ich fühle mich klein und machtlos.
Angesichts der Naturkatastrophen wird wiedermal deutlich, wie
ausgeliefert und unbedeutend wir Menschen doch sind. Und gleichzeitig
verhalten wir uns als Menschheit wie ein Elefant im Porzellanladen, der
über diese Erde trampelt…
Es kommt mir vor, als würde die Natur
mit den Ketten rasseln und uns mit ihrer unbändiger Kraft eindringlich
auffordern, uns wieder als Teil von ihr zu begreifen und mit ihr zu
wirken, anstatt gegen sie…. Doch wir wollen nicht hören… An Tagen wie
heute könnte ich verzweifeln, wenn ich in die Welt schaue und sehe, wie
wir Menschen wüten, wegschauen, streiten, leiden, zerstören, ignorieren,
ausbeuten, etc…
Ich muss zuerst in diese Ohnmacht eintauchen, um auch tröstende Worte zu
finden… Doch dann sehe ich plötzlich wiedermal ganz klar, wie unfassbar
und unglaublich das alles ist. Was für ein unermessliches, abgefahrenes
Wunder es ist, dass wir überhaupt existieren, dass wir hier auf diesem
Planeten sind, in diesem unendlichen Universum….. wie perfekt alles
miteinander abgestimmt ist... Das alles kann kein Zufall sein….
…und
in mir regt sich die Hoffnung oder sogar schon das Vertrauen, dass
hinter diesem Chaos eine grössere, verborgene Ordnung liegen muss…
Und ja, wir sind klein… und gleichzeitig sind wir auch gross und
mächtig... denn wir können die Welt verändern - unsere eigene, innere
Welt, die Welt unserer Liebsten, und die grosse Welt da draussen… jeden
Tag, in jedem Moment…
In welcher Welt wollen wir leben und was können wir jeden Tag dafür tun? Wir haben die Wahl…
Ich staune einmal mehr über das Leben, über die Natur und über die Menschen… und mein Blick füllt sich langsam wieder mit Liebe und etwas Zuversicht…